Angrillen wird zur neuen Tradition im Landkreis Dillingen

Kreishandwerkerschaft, Land- und Forstwirtschaft und Landrat Markus Müller treffen sich zum dritten Mal zum Angrillen ein – Symbol für starke Partnerschaft in der Region

Mödingen. Feiner Grillduft zieht über den Hof der Familie Sinning, auf den Grills brutzeln feine Leckereinen und in der Luft liegt nicht nur der Duft von regionalen Spezialitäten, sondern auch ein Hauch von Aufbruchsstimmung. Bereits zum dritten Mal luden Land- und Forstwirtschaft, die Kreishandwerkerschaft sowie Landrat Markus Müller zum Angrillen – und wer in dieser Runde dabei war, spürte: Aus einem geselligen Auftakt ist längst eine feste Tradition im Dillinger Land geworden.

Mit einem Augenzwinkern und klaren Worten brachte es Landrat Müller in seiner Begrüßung auf den Punkt: „Diese Woche hat es in sich – der neue Bundeskanzler ist gewählt, wir haben einen neuen Papst, und im Landkreis Dillingen wird angegrillt.“ Der launige Einstieg schlug schnell den Bogen zu ernsteren Tönen: Müller lobte die enge und verlässliche Zusammenarbeit von Handwerk und Land- und Forstwirtschaft. Beide Branchen seien, so Müller, „die Heimatmacher, die unser wirtschaftliches Fundament sichern und für Bewegung im Landkreis sorgen.“

 

Partnerschaftlich für die Region
Dass das keine bloßen Sonntagsreden sind, wurde im Laufe der Veranstaltung immer wieder deutlich. Landrat Müller verwies auf zahlreiche gemeinsame Projekte, etwa den „Entdeckerbus“, der Jugendlichen berufliche Perspektiven in heimischen Betrieben aufzeigt. „Gerade kreative und kluge Köpfe finden im Handwerk und in der Land- und Forstwirtschaft spannende Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten“, betonte Müller. Auch die gut besuchten Gründerveranstaltungen und die regelmäßigen Netzwerktreffen nannte er als Belege für das funktionierende Zusammenspiel.

Mit Blick auf die Zukunft versicherte der Landrat seine Unterstützung: „Der Landkreis ist Ihr Partner – und ich persönlich habe stets ein offenes Ohr für Ihre Anliegen.“ Um das Dillinger Land weiterzuentwickeln, seien trotz angespannter Haushaltslage gemeinsame Anstrengungen notwendig. Müller zeigte sich zuversichtlich, dass auch über das Sondervermögen des Bundes finanzielle Unterstützung möglich sein werde. Den engagierten Gastgebern, der Familie Sinning, überreichte er als Dank ein Weinpräsent.

 

Ein Hof mit Strahlkraft
Gastgeber Alexander Sinning zeigte sich sichtlich stolz, dass seine Familie den Rahmen für das Angrillen bieten durfte. In seiner Begrüßung stellte er den Familienbetrieb vor, der neben klassischem Ackerbau und Schweinemast auch auf erneuerbare Energien setzt. Die Nahwärme aus der hofeigenen Anlage versorgt seit 2011 „das halbe Dorf“, so Sinning. Desweiteren produziere er regionalen, organischen Naturdünger. Die regionalen Produkte im Hofladen seien ein klares Zeichen für die Leistungsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft. „Wir zeigen hier, was die Region kann – vom Feld bis auf den Teller“, betonte der Landwirt.

 

Das Handwerk bezieht Position
Für das Handwerk ergriff Kreishandwerksmeister Werner Luther das Wort. Mit einem Lächeln erinnerte er daran, dass fast alle Obermeister und Vertreter der heimischen Innungen der Einladung gefolgt waren – ein klares Signal für die Bedeutung dieses Treffens. Luther lobte nicht nur die Idee des Angrillens, sondern auch die politische Wertschätzung für das Handwerk. Besonders wichtig sei ihm, dass mit der neuen Bundesregierung neue Impulse gesetzt würden: „Im Koalitionsvertrag sind viele Punkte enthalten, die uns betreffen. Ich bin optimistisch, dass wir in 100 Tagen eine gute Bilanz ziehen können – sonst fahren wir nach Berlin!“ Ein zentrales Anliegen Luthers war die Förderung des Wohnungsbaus, denn: „Viele Gewerke hängen daran, und von einer guten Auslastung profitieren letztlich alle in unserer Region.“ Gleichzeitig sprach er sich deutlich für Bürokratieabbau aus – zu oft seien Betriebe mit Hürden konfrontiert, die ihre Innovationskraft ausbremsten.

 

Engagement der Kreisbäuerinnen
Mit großer Herzlichkeit dankte Kreisbäuerin Annett Jung der Familie Sinning – allen voran Dora Sinning, die als Ortsbäuerin sofort bereit war, Gastgeberin zu sein. „Als Direktvermarkter ist der Betrieb Sinning wie gemacht für diese Veranstaltung“, so Jung. Das Ambiente sei nicht nur geschmackvoll, sondern auch technisch perfekt vorbereitet. Ein besonderes Lob ging an ihre Kolleginnen im Kreisbäuerinnen-Vorstand, die mit selbst gebackenen Kuchen für ein süßes Finale des Grillnachmittags sorgten. Auch sie blickte auf die politische Großwetterlage: Mit Alois Rainer, einem bayerischen Handwerksmeister an der Spitze des zuständigen Ministeriums, sehe sie gute Voraussetzungen für einen praxisnahen Austausch. „Ein Bayer und ein Handwerker – besser kann’s kaum passen“, schmunzelte sie.

 

Eine Tradition, die Zukunft hat
Das Angrillen hat sich im Landkreis Dillingen nicht nur als festes Ereignis im Kalender etabliert – es steht sinnbildlich für die produktive Allianz zwischen Landwirtschaft, Handwerk und Politik. In einer Zeit großer Herausforderungen bietet es Raum für Austausch, Vernetzung und gegenseitige Wertschätzung. Oder, wie es Landrat Markus Müller treffend formulierte: „Hier zeigen wir, wie Heimat gestaltet wird – gemeinsam, mutig und mit Herz.“

 

Landratsamt Dillingen a.d.Donau
Peter Hurler, Pressesprecher