Landkreis evaluiert und schreibt Seniorenpolitisches Gesamtkonzept fort
Das Seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises Dillingen a.d.Donau wird auf Initiative von Landrat Markus Müller fortgeschrieben und evaluiert. Entsprechende Beschlüsse aus 2024 kommen nach entsprechender Vorarbeit in 2025 zur Umsetzung. Im seit 2010 bestehenden Konzept werden bisher elf Handlungsfelder aufgeführt. Dies sind:
1. Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung
2. Wohnen zu Hause
3. Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit
4. Präventive Angebote
5. Gesellschaftliche Teilhabe
6. Bürgerschaftliches Engagement von und für Seniorinnen und Senioren
7. Betreuung und Pflege
8. Unterstützung pflegender Angehöriger
9. Angebote für besondere Zielgruppen
10. Steuerung, Kooperation, Koordination und Vernetzung
11. Hospiz und Palliativversorgung
Für die Umsetzung des auf die Verhältnisse im Landkreis passgenau zugeschnittenen Maßnahmenbündels in den einzelnen Handlungsfeldern sind verschiedene Maßnahmenträger zuständig, u.a. der Landkreis, Städte, Märkte und Gemeinden, ambulante Dienste, stationäre Einrichtungen Wohlfahrtsverbände, Vereine, Ehrenamtliche. In diesem Zusammenhang wurden u.a. folgende Projekte umgesetzt:
· Der zum 01.07.2021 neu eröffnete Pflegestützpunkt ermöglicht eine gebündelte Informationssammlung und schnelle Kontaktaufnahme mit den jeweiligen Fachstellen
· Die Anzahl der stationären Einrichtungen hat sich auf insgesamt elf mit 1.085 Plätzen erhöht. Die Anzahl der Kurzzeitpflegeplätze ist auf 59 angestiegen. Neu eröffnet haben vier Tagespflegeeinrichtungen mit insgesamt 52 Plätzen und vier ambulant betreute Wohngemeinschaften mit 60 Plätzen. Weitere drei ambulant betreute Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen befinden sich derzeit in der Planung.
· Es sind im gesamten Landkreisgebiet insgesamt elf Nachbarschaftshilfen und acht ambulante Pflegedienste aktiv.
· Eine Wohnraumberatung wurde bei der Großen Kreisstadt Dillingen installiert.
· Es wurden zwei Seniorengemeinschaften (Dillingen-Lauingen e.V. und Wertingen-Buttenwiesen e.V.) gegründet.
Flankierend unterstützt wurde die Umsetzung von einzelnen Maßnahmen durch eine Projektförderung als freiwillige Leistung des Landkreises für alle vom Seniorenpolitischen Gesamtkonzept erfassten Empfehlungen und Maßnahmen nach dem Grundsatz
„Ambulant vor Stationär“ und für alle Maßnahmenträger. Hierbei erfolgte eine Projektförderung bis zu 1.000,-- € je Maßnahme.
Im Hinblick darauf, dass das Seniorenpoltische Gesamtkonzept nach nun mehr als 14 Jahre nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist und das statistische Zahlenmaterial sowohl für die Bevölkerungsprognose als auch die Pflegebedarfsplanung überholt ist, wurde der Themenkomplex letztes Jahr auf Initiative von Landrat Markus Müller im Sozialbeirat einhergehend mit den Beschlüssen zur Evaluierung und Fortschreibung beraten. Nach den notwendigen Vorarbeiten kann nun die Umsetzung erfolgen. Das Basis Institut aus Gundelsheim, das mit dieser Aufgabe betraut ist, wird in einem ersten Schritt Ende Januar mit der Befragung aller 27 Landkreiskommunen sowie aller stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen im Landkreis beginnen. Bei dieser Befragung geht es vorrangig um
- die personelle und sachliche Infrastruktur sowie die Angebote für Seniorinnen und Senioren in den Kommunen vor Ort,
- die Personalausstattung, den Einzugsbereich, das Leistungsangebot und die entsprechende Nachfrage sowie den Pflegegrad der Bewohnerinnen und Bewohner in den verschiedenen Einrichtungen
Anschließend erfolgt zwischen Ostern und Pfingsten die Befragung von 3.000 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürgern aus der Altersgruppe 55+ mittels eines Fragebogens, der momentan noch erarbeitet wird. Landrat Markus Müller appelliert bereits jetzt an alle Personen, die einen Fragebogen erhalten, diesen gewissenhaft auszufüllen und wieder zurückzuschicken. Denn nur durch eine möglichst hohe Rücklaufquote von komplett ausgefüllten Fragebögen sei es möglich, wie der Landrat betont, ein repräsentatives und aussagekräftiges Ergebnis in Bezug auf die individuellen Bedürfnisse der hier im Focus stehenden älteren Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger zu erhalten.
Nach der detaillierten Auswertung aller Fragebögen werden im Herbst die daraus abzuleitenden Ergebnisse und die neu erhobenen statistischen Daten mit allen relevanten Akteuren im Rahmen eines zweitägigen Workshops diskutiert und anschließend zu einem neuen Seniorenpoltischen Gesamtkonzept zusammengeführt. Die Ergebnisse sollen Notwendigkeiten genauso aufzeigen wie Bedarfe und prognostizierte Entwicklungen. Aus dieser Grundlagenarbeit sollen konkrete und geeignete Maßnahmen sowie Projekte abgeleitet und entwickelt werden, um so eine Antwort auf den fortschreitenden demografischen Wandel und die damit verbundenen Probleme speziell im Bereich der Pflege geben.
Landratsamt Dillingen a.d.Donau, 24.01.2025
Peter Hurler, Pressesprecher